Im Interview mit ref.ch spricht GRA-Stiftungspräsident Dr. Zsolt Balkanyi-Guery über Antisemitismus. Hinsichtlich der Strategien gegen Antisemitismus sagt er: «Zu den politischen Möglichkeiten gehören neben Bildungsprojekten Gelder für staatliche Stellen. Nur sind Antisemitismusbeauftragte wie der Preisüberwacher: Sie können zwar mahnend den Finger heben, werden aber trotzdem ignoriert. Das Problem ist, dass der Antisemitismus nicht dort bekämpft wird, wo er entsteht.» Er plädiert daher entschieden dafür, ein emotionales Konternarrativ aufzubauen und sich auf die sozialen Netzwerke, Entstehungsort antisemitischen Gedankenguts, zu fokussieren und dabei die Algorithmen von sozialen Medien wie Instagram und Tiktok zu verstehen.
Mehr dazu im vollständigen Interview.
Diskriminierungsbericht 2023
Der neuste Bericht der GRA und GMS zum Jahr 2023 ist da.
Aufgrund der Ausweitung der Diskriminierungsstrafnorm Art. 261bis des Strafgesetzbuches (StGB) in den letzten Jahrzehnten, auch im Hinblick auf Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Orientierung, wurde der Bericht umbenannt und heisst nunmehr „Diskriminierungsbericht“ anstelle von „Rassismusbericht“.
Die umfassende Analyse der jährlichen Diskriminierungsfälle in der Schweiz 2023 zeigt einen sprunghaften Anstieg der antisemitischen Vorfälle nach dem Angriff der Hamas und dem nachfolgenden Krieg in Gaza. Damit einher geht eine zunehmende Sichtbarkeit von allgemein diskriminierenden Taten und Hassreden. Die insgesamt 98 registrierten Vorfälle im Jahr 2023 stellen eine Zunahme um mehr als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr dar.
Was für Schlüsse daraus zu ziehen sind und welche Konzepte im Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus helfen können sind im vollständigen Bericht inklusive Interview mit Hannan Salamat vom Zürcher Institut für interreligiösen Dialog (ZIID) und der dazugehörigen Medienmitteilung zu finden.
Medienmitteilung Diskriminierungsbericht 2023