Eine Charta, die eine „von israelischer Apartheid freie Zone“ definiert und sich weigert, „mit dem von der israelischen Regierung über das palästinensische Volk errichteten Apartheidregime zusammenzuarbeiten“, wird von 92 Organisationen in Genf unterzeichnet. Die Cicad (Coordination intercommunautaire contre l’antisémitisme et la diffamation) bewertet die Charta folgend: „[sie] besagt, dass die Bürger des einzigen jüdischen Staates von Natur aus Rassisten sind, ungeachtet ihrer Sensibilitäten, Meinungen und Verpflichtungen“. Die Unterzeichner bekräftigen insbesondere, dass sie „kulturelle, akademische oder sportliche Projekte ablehnen, die darauf abzielen, die Aufmerksamkeit vom Verbrechen der Apartheid abzulenken.“ Der Apartheidsvorwurf an den Staat Israel ist als antisemitisch zu werten, da er diesen dämonisiert und als unmenschlich darstellt.
Diskriminierungsbericht 2023
Der neuste Bericht der GRA und GMS zum Jahr 2023 ist da.
Aufgrund der Ausweitung der Diskriminierungsstrafnorm Art. 261bis des Strafgesetzbuches (StGB) in den letzten Jahrzehnten, auch im Hinblick auf Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Orientierung, wurde der Bericht umbenannt und heisst nunmehr „Diskriminierungsbericht“ anstelle von „Rassismusbericht“.
Die umfassende Analyse der jährlichen Diskriminierungsfälle in der Schweiz 2023 zeigt einen sprunghaften Anstieg der antisemitischen Vorfälle nach dem Angriff der Hamas und dem nachfolgenden Krieg in Gaza. Damit einher geht eine zunehmende Sichtbarkeit von allgemein diskriminierenden Taten und Hassreden. Die insgesamt 98 registrierten Vorfälle im Jahr 2023 stellen eine Zunahme um mehr als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr dar.
Was für Schlüsse daraus zu ziehen sind und welche Konzepte im Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus helfen können sind im vollständigen Bericht inklusive Interview mit Hannan Salamat vom Zürcher Institut für interreligiösen Dialog (ZIID) und der dazugehörigen Medienmitteilung zu finden.
Medienmitteilung Diskriminierungsbericht 2023