Medienmitteilung: Wechsel an der Spitze der GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus
22.12.2016

Zürich, 22. Dezember 2016 – Pascal Pernet übernimmt ab 1. Januar 2017 das Stiftungsratspräsidium von Ronnie Bernheim.

Ronnie Bernheim gibt per Ende Jahr das Stiftungsratspräsidium der GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus ab. Über 40 Jahre engagierte sich Bernheim gegen Rassismus und Antisemitismus und innerhalb der Zivilgesellschaft für Aufklärung sowie Sicherung der Rechte von Minderheiten. Die Übergabe des Stiftungsratspräsidiums wurde bereits im Frühjahr anlässlich der letzten Mitgliederversammlung angekündigt.

Bernheim unterstreicht zum Ende seiner Amtszeit: «Die 1995 eingeführte Rassismusstrafnorm ist wichtiger denn je. Sie ist ein unentbehrliches Werkzeug zur Wahrung des sozialen und religiösen Friedens.» Gemäss Bernheim hat gerade die Gerichtsbarkeit der letzten 20 Jahre gezeigt, mit wieviel Augenmass die Schweizer Gerichte die Strafnorm gemäss Art. 261bis StGB – in Übereinstimmung mit den Freiheitsrechten – anwenden. Noch vor einigen Wochen stellte die GRA einen Strafantrag gegen ein Konzert von Neonazis in St.Gallen.

Bernheim hat das Präsidium vom Gründer der Stiftung, Sigi Feigel, übernommen. Unter der Leitung von Bernheim entstanden nationale Kampagnen gegen Gewalt, Rassismus und Antisemitismus, in welchen mit provokativen Motiven auf Plakaten, Inseraten und Kurzfilmen rassistische Vorurteile aufgegriffen und zum Nachdenken sowie zu Zivilcourage aufgerufen wurden. Über soziale Medien kam mit dem Rapper Stress das Projekt «Steh auf!» gegen Ausgrenzung zustande. Ein interaktives E-Learning Tool zu Themen wie Islam, Roma und Sinti, Judenhetze und historisch belasteten Begriffen sowie ein Spielkasten für Kitas zum Erlernen des Umgangs mit Ausgrenzung im Vorschulalter, zählen zu den Ideen und Werken der GRA. Den mit CHF 50’000 dotierten Fischhofpreis vergibt die GRA gemeinsam mit der Schwesterorganisation GMS Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz alle zwei Jahre.

Pascal Pernet ist seit über sieben Jahren Mitglied des GRA Stiftungsrates und seit vier Jahren deren Vizepräsident. Nebst seiner freiwilligen Tätigkeit für die GRA arbeitet der an der Hochschule St.Gallen ausgebildete Betriebsökonom bei einem in der Schweiz ansässigen Finanzunternehmen. Pernet erklärt: «Es ist mir ein Anliegen, gemeinsam mit dem Stiftungsrat und der Geschäftsstelle die Arbeit im Sinne von Ronnie Bernheim erfolgreich weiterzuführen. Insbesondere soll die GRA auch in Zukunft eine zentrale und kompetente gesamtschweizerisch tätige Instanz in Fragen der Rassismus- und Antisemitismusprävention sein und bei Bedarf auch aktiv intervenieren.»

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10.04.2024

Diskriminierungsbericht 2023

Der neuste Bericht der GRA und GMS zum Jahr 2023 ist da.

Aufgrund der Ausweitung der Diskriminierungsstrafnorm Art. 261bis des Strafgesetzbuches (StGB) in den letzten Jahrzehnten, auch im Hinblick auf Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Orientierung, wurde der Bericht umbenannt und heisst nunmehr „Diskriminierungsbericht“ anstelle von „Rassismusbericht“.

Die umfassende Analyse der jährlichen Diskriminierungsfälle in der Schweiz 2023 zeigt einen sprunghaften Anstieg der antisemitischen Vorfälle nach dem Angriff der Hamas und dem nachfolgenden Krieg in Gaza. Damit einher geht eine zunehmende Sichtbarkeit von allgemein diskriminierenden Taten und Hassreden. Die insgesamt 98 registrierten Vorfälle im Jahr 2023 stellen eine Zunahme um mehr als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr dar.

Was für Schlüsse daraus zu ziehen sind und welche Konzepte im Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus helfen können sind im vollständigen Bericht inklusive Interview mit Hannan Salamat vom Zürcher Institut für interreligiösen Dialog (ZIID) und der dazugehörigen Medienmitteilung zu finden.

 

Diskriminierungsbericht 2023

Medienmitteilung Diskriminierungsbericht 2023

 

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